Story of the month
Wenn einer eine Reise tut...

Aber lasst mich auch hier von vorne beginnen…
Für ein junges Unternehmen zu arbeiten bedeutet, auch oft zu reisen. Sei es, um neue Partner zu treffen oder um alte Bekanntschaften zu pflegen. Einen Mix aus beidem durfte ich beim Roskilde Festival in Kopenhagen genießen. Ich war, gemeinsam mit unserem Partner Sebastian Kamm, von MeyerSound nach Kopenhagen eingeladen. Wir bekamen die neueste Soundtechnik von dem amerikanischen Akustikhersteller vorgeführt und konnten das besondere Roskilde Festival genießen.
Mega Tage, wäre da nicht die Rückreise…
Am Donnerstag sollte es nach dem Veranstaltungstag direkt um 20.10 Uhr mit Eurowings von Kopenhagen nach Düsseldorf gehen. So saß ich pünktlich mit meinem Rucksack vor dem Gate und wartetet auf das Boarding. Doch das kam nicht. Es wurde 21 Uhr, 21:30 und 22 Uhr… niemand wusste Bescheid, es sollte sich einfach alles nur verzögern. Um 22:30 Uhr kam dann die Nachricht per App „Ihr Flug nach Düsseldorf wurde gecancelt. Eurowings wird in Kürze mit weiteren Informationen auf Sie zukommen“. Kleiner Spoileralarm: Die Informationen kamen bis heute nicht.
Nun stand ich da, mit einem Ärzte-Ehepaar im Ruhestand, die gerade ihre Tochter in Kopenhagen besucht hatten und einer Mitzwanzigerin, die schon alles bei Instagram gepostet hatte, aber wie wir auch keine Ahnung hatte, wie es nach Hause gehen sollte.
Auch eine schnelle Recherche bei anderen Flugunternehmen ergab: Der nächste mögliche Flug wäre am Montag für 623 Euro mit der Lufthansa – nein Danke.
Also blieb uns nur die Alternative ‘Zug’, um 00:10 Uhr fuhr ein Zug ab Kopenhagen nach Flensburg. Schnell über eine dänische Bahn-App Tickets bis Flensburg gekauft. Die Menüführung war nur auf dänisch. Daher hier die kleine Rand-Info: Diese Zugverbindung buchen heißt „Vælg denne togforbindelse“ auf Dänisch.
Die Zugreise startet
Mit einem unfassbar freundlichen Schaffner ging es dann nach Flensburg. Um 3 Uhr nachts angekommen, mussten wir dann den Zug nach Hamburg nehmen. Heißt umsteigen von der dänischen Bahn in die Deutsche Bahn. Heißt von der Service-Oase in die Service-Wüste.
Strecke Flensburg- Hamburg: 3 Uhr bis 6 Uhr nachts. Alle Sitze besetzt und wir saßen auf dem Fußboden mitten im Gang. Links neben mir das Ärzte-Ehepaar, das mir stolz von seinen Kindern erzählte, links neben mir leises Schnarchen, unterbrochen durch den stets schimpfenden Schaffner, der jede 20 Minuten über uns stolperte.
Von Hamburg ging es dann für uns in den Expresszug nach Düsseldorf. Express hieß dabei, wir halten an keiner Station, haben aber trotzdem 1:40 Stunden Verspätung. „That’s the Magic of Deutsche Bahn“.
Um 10:40 Uhr war ich dann endlich wieder an meinem Auto in Düsseldorf – hundemüde, aber froh, endlich wieder zuhause zu sein.
Zum Schluss hätte ich gerne noch einen Witz über die Deutsche Bahn gemacht, aber der wäre nicht angekommen.