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Europas KI-Lücke

Der Wettlauf beim Thema KI legt den Finger in eine europäische Wunde
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ChatGPT, ChatGPT ChatGPT”, mein LinkedIn Feed ist voll und auch jede Zeitung muss mindestens einen Artikel pro Woche über das KI-Modell von Open AI schreiben. Dabei verdeckt dieser mediale Hype um das amerikanische Vorzeige-Startup ein europäisches Problem und das sogar ganz offensichtlich. Haben Sie nämlich schon einmal von Aleph Alpha beziehungsweise Luminous gehört? Wahrscheinlich nicht.

Doch ich würde gerne einmal mit ein paar Daten von Open AI und ihrem KI-Sprachmodell ChatGPT starten. Die Webseite hat, laut eigenen Angaben, 616 Millionen monatliche Besucher, verarbeitet 570 Gigabyte an Textdaten und kostet rund 100.000 Dollar pro Tag, wobei Experten wesentlich höhere Kosten ansetzen. Aber nun ja, selbst die Zahlen sind für viele Startups utopisch, denn faktisch haut OpenAI mehrere Millionen im Monat nur für Marketing raus.

Aleph Alpha: die europäische Antwort auf Chat GPT
Kein Wunder, dass so wenig über Aleph Alpha und ihre Lösung Luminous sprechen. Dem Heidelberger Startup wird von internationalen Experten bescheinigt, auf Augenhöhe mit den Lösungen von Google, Meta und eben Mircosoft zu sein. Dabei besitzt Luminous etwa halb so viele (70 Milliarden) Parameter und weist somit bei gleichem Leistungsniveau eine doppelt so hohe Effizienz auf. Doch beschränkt sich das junge Unternehmen derzeit auf Grundlagenarbeit und die Ausrichtung auf öffentliche Verwaltung sowie Unternehmen. Der Endkunde wäre für das Startup derzeit unbezahlbar.

Trotzdem soll das Heidelberger Startup „die europäische Antwort auf ChatGPT“ sein. Eine Antwort, die in Zukunft entscheidend sein kann. Denn heute kommen rund 73 Prozent der großen KI-Modelle aus den Vereinigten Staaten und rund 15 Prozent aus China. Europa droht bei der nächsten digitalen Schlüsselindustrie abgehängt zu werden.

Doch stehen DeepTech Startups wie Aleph Alpha nicht nur im medialen Schatten der amerikanischen Unternehmen, sondern müssen sich auch noch mit ganz anderen Hindernissen herumschlagen.

Herausforderungen für DeepTech EU-Startups

Da wäre zum einen die Thematik Wagniskapital. Es ist allseits bekannt, dass europäische Investoren deutlich zurückhaltender agieren, während in den USA mit Millionenbeträgen die nächsten Unicorns zusammen investiert werden. In Kombination mit dem „Förderwirrwarr“, das Startups hier vorfinden, ist das ein großer Nachteil für die Entwicklung von neuen Ideen.

Auf der anderen Seite könnte der AI-Act des EU-Parlaments die nächste Bremse für KI-Modelle sein. Vergleichbar mit der DSGVO könnte hier die Gesetzgebung maßgeblichen Einfluss auf die weitere Entwicklung von KI in Europa nehmen. Drei Themen werden besonders heiß diskutiert:

  1. Die Einordnung von KI-Systemen in Risikoklassen,
  2. das Verbot von biometrischer Überwachung und, vielleicht sogar der eigentliche Kern der Diskussion,
  3. die Definition von KI.

Was uns bei künstliche Intelligenz zukünftig erwartet
KI wird in der Zukunft ein zentraler Baustein der Wirtschaft sein, den praktisch alle Unternehmen benötigen. Dabei ist die Förderung von Innovation genauso entscheidend wie die Unabhängigkeit der Technologien für die europäische Wirtschaft. Das heißt konkret, dass wir schon heute den Gründern in Europa die passenden Rahmenbedingungen bieten. Dann wird auch ein europäisches Startup weltweit genauso durch die Medien gehen, wie heute ChatGPT.


Über den Autor

Meet the team: Torben Stallmann | P-ton AG stream leader Stay2Discover

Torben Stallmann

Mitbegründer der P-ton AG & Streamleader Stay2Discover

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Blog-Post: Europas KI-Lücke - by T. Stallmann | P-ton AG